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Ausgabe Dezember 2022
Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz*) sowie E-Commerce
1. Gesamt
Veränderung November 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im November 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 7,4 Prozent unter dem vom November 2021, der Absatz 9,5 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 2,3 Prozent.
Veränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Absatz -3,2%
Preis +0,6%
Umsatz -2,6%
Lesebeispiel: Von Januar bis November 2022 lag der Absatz in den fünf Vertriebswegen 3,2 Prozent unter dem von Januar bis November 2021.
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im November 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 7,4 Prozent unter dem vom November 2021.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung November 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im November 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 9,2 Prozent unter dem vom November 2021.   
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Hardcover/Softcover -3,9%
Taschenbuch +3,0%
Hörbuch/Audiobook -24,8%
Kalender -1,9%
Karten/Globen +2,8%
Lesebeispiel: Von Januar bis November 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 3,9 Prozent unter dem von Januar bis November 2021.   
4. Warengruppen
Umsatzveränderung November 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im November 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 4,2 Prozent unter dem vom November 2021.  
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Belletristik +4,2%
Kinder- und Jugendbücher -4,3%
Reise +14,8%
Ratgeber -7,8%
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik -13,5%
Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik -15,7%
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft -12,2%
Sachbuch -8,7%
Lesebeispiel: Von Januar bis November 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 4,2 Prozent über dem von Januar bis November 2021.  
Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz*)
1. Gesamt
Veränderung November 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im November 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 2,5 Prozent unter dem vom November 2021, der Absatz 3,8 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 1,4 Prozent.    
Veränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Absatz +5,0%
Preis -0,4%
Umsatz +4,6%
Lesebeispiel: Von Januar bis November 2022 lag der Absatz im Sortimentsbuchhandel 5,0 Prozent über dem von Januar bis November 2021.   
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im November 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 2,5 Prozent unter dem vom November 2021.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung November 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im November 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 4,6 Prozent unter dem vom November 2021.   
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Hardcover/Softcover +3,2%
Taschenbuch +9,5%
Hörbuch/Audiobook -23,5%
Kalender +7,7%
Karten/Globen +5,6%
Lesebeispiel: Von Januar bis November 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 3,2 Prozent über dem von Januar bis November 2021.   
4. Warengruppen
Umsatzveränderung November 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im November 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 0,4 Prozent über dem vom November 2021.   
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Belletristik +10,0%
Kinder- und Jugendbücher +4,2%
Reise +18,3%
Ratgeber +2,7%
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik -11,8%
Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik -15,1%
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft -9,8%
Sachbuch -5,4%
Lesebeispiel: Von Januar bis November 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 10,0 Prozent über dem von Januar bis November 2021. 
Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt
Noch keine Weihnachtsstimmung am Buchmarkt: Auch November im Minus
Die Serie der negativen Buchmarkt-Bilanzen setzt sich auch im November fort. Zwar kann das Sortiment vor Ort vergleichsweise gut abschneiden, aber die Kaufzurückhaltung im Angesicht von Inflation und vielfältigen Unsicherheiten bleibt spürbar. Da im vergangenen Jahr viele Menschen aus Angst vor einem erneuten Lockdown ihre Weihnachtseinkäufe früher als sonst getätigt hatten, könnte der Dezember allerdings noch deutliche Zuwächse bringen.
Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im November 2022 zusammen 7,4 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Für die ersten elf Monate des Jahres 2022 ergibt sich kumuliert nun ein Umsatzminus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – ging im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 9,5 Prozent zurück. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im November 14,41 Euro pro Buch, damit liegen die bezahlten Preise 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und können den deutlichen Absatzrückgang zumindest ein wenig ausgleichen.
Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Kumuliert ergibt sich im Vergleich mit den ersten elf Monaten des Jahres 2019 ein Umsatzrückgang von 1,4 Prozent. Dass der Rückstand nicht größer ausfällt, ist auch hier den im Vergleich zu 2019 deutlich gestiegenen Preisen zu verdanken: Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen für ein Buch in den zurückliegenden elf Monaten 5,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2019. In den populärsten Warengruppen war der Anstieg sogar noch deutlich höher. Die Zahl der verkauften Bücher ging hingegen um 6,4 Prozent zurück.
Der Sortimentsbuchhandel für sich genommen schneidet im November des aktuellen Jahres mit einem Umsatzminus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar ebenfalls negativ ab – aber deutlich besser als die Vertriebswege in der Gesamtschau. Die Anzahl der Verkaufstage war die gleiche wie im November 2021. Kumuliert steht hier für die ersten elf Monate des Jahres 2022 ein Umsatzplus von 4,6 Prozent, allerdings im Vergleich zum schwachen Vorjahr, das von mehrmonatigen Ladenschließungen zu Jahresbeginn geprägt war. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment im November 2022 ein Minus von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Die bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 1,4 Prozent auf 14,38 Euro.
Das Vor-Pandemie-Niveau bleibt damit recht weit entfernt: Kumuliert wurden im Buchhandel vor Ort von Januar bis November 2022 7,8 Prozent weniger Umsatz und 12,7 Prozent weniger Absatz erzielt als im gleichen Zeitraum 2019.
Die Warengruppen liegen im November erneut ausnahmslos unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats (alle Vertriebswege). Am besten schneiden die Reisebücher ab, die mit einem Minus von 0,6 Prozent das Ergebnis des Vorjahresmonats nur knapp verpassen. Darauf folgt die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – mit einem Minus von 4,2 Prozent. „Mimik“ von Sebastian Fitzek (Droemer), Ende Oktober erschienen, erobert im November den ersten Platz der Liste der meistverkauften Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen. Dörte Hansens „Zur See“ (Penguin), der Top-Titel des Vormonats, rutscht auf den zweiten Platz. Die Taschenbuchausgabe des Longsellers „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne) kann sich erneut Platz drei sichern.
Die Kinder- und Jugendbücher liegen im November mit einem Umsatzminus von 9,1 Prozent deutlich unter dem Vorjahresmonat. Der meistverkaufte Titel in dieser Warengruppe ist die November-Neuerscheinung „Voll aufgedreht! (Gregs Tagebuch 17)“ von Jeff Kinney (Baumhaus). Darauf folgen „Die Schule der magischen Tiere 13: Bravo, bravissimo!“ von Margit Auer (Carlsen) und „It ends with us – Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover (dtv), die im Vergleich zum Vormonat beide einen Platz nach unten rutschen.
Die Ratgeber (minus 7,5 Prozent) und die Sachbücher (minus 11,9 Prozent) können ebenfalls nicht an das Ergebnis des Vergleichsmonats anknüpfen. Auch bei den Wissenschaften fallen die Rückgänge wieder deutlich aus: Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verbucht ein Minus von 14,1 Prozent und das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik ein Minus von 13,0 Prozent. Die Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft verliert 7,7 Prozent.
Kumuliert liegen nach den ersten elf Monaten des Jahres 2022 damit die Belletristik (plus 4,2 Prozent) und insbesondere die Reisebücher (plus 14,8 Prozent) gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 im Plus, wobei die Reisebücher seit Beginn der Corona-Pandemie auch besonders starke Rückgänge zu verzeichnen hatten. Alle anderen Warengruppen liegen gegenüber 2021 weiterhin im Minus, besonders deutlich die Wissenschaften mit zweistelligen Rückgängen.
Auch das Vor-Pandemie-Niveau verpassen die meisten Warengruppen deutlich: Nur die Belletristik und die Kinder- und Jugendbücher können in den ersten elf Monaten 2022 mehr Umsatz erzielen als im Zeitraum von Januar bis November 2019 (plus 8,4 Prozent bzw. plus 7,0 Prozent). Deutlich verlieren dagegen die Reisebücher mit einem Rückgang von 17,2 Prozent und auch bei den Ratgebern und den Wissenschaften sind die Rückstände zweistellig.
Die Rückgänge am Buchmarkt spiegeln sich auch bei den Editionsformen wider, die im November fast ausnahmslos das Niveau des Vorjahresmonats verpassen. Nur die Taschenbücher können mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent an das Ergebnis des Vergleichsmonats anknüpfen. Der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern liegt 9,2 Prozent unter dem Vergleichsmonat. Die Kalender müssen ein Minus von 5,0 Prozent hinnehmen, Karten/Globen ein kleines Minus von 1,6 Prozent. Deutlich sind die Rückgänge erneut bei den Hörbüchern (minus 28,8 Prozent).
Kumuliert liegen die Hörbücher deutlich unter dem Ergebnis der ersten elf Monate des Vorjahres (minus 24,8 Prozent) und auch die Hardcover/Softcover liegen zurück (minus 3,9 Prozent). Die Kalender verpassen das Vorjahresniveau um 1,9 Prozent, während Taschenbücher und Karten/Globen besser abschneiden als im Vorjahreszeitraum (plus 3,0 Prozent bzw. plus 2,8 Prozent). Das Ergebnis des Vergleichszeitraums 2019 können dagegen nur die Hardcover/Softcover erreichen (plus 1,0 Prozent). Die Taschenbücher verzeichnen ein Minus von 3,1 Prozent und die Kalender ein Minus von 6,4 Prozent. Die anderen beiden Editionsformen liegen – im Falle der Hörbücher deutlich – zweistellig zurück.
Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Quelle
Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2021). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).
Börsenverein
Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen, davon 1.696 zum Bucheinzelhandel mit 1 bis 3 Standorten gehörend und 659 zu Buchfilialisten mit 4 oder mehr Standorten), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.
* Üblicherweise fließen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt keine Rechnungsumsätze in die Auswertungen für den Branchen-Monitor BUCH ein. Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abzubilden, werden während dieser Zeiträume aber auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaftet haben.
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