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Ausgabe Februar 2023
Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz) sowie E-Commerce
1. Gesamt
Veränderung Januar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2023 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 5,8 Prozent über dem vom Januar 2022, der Absatz 2,5 Prozent darüber. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 3,2 Prozent.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Januar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2023 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 4,4 Prozent über dem vom Januar 2022.   
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Januar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2023 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 10,8 Prozent über dem vom Januar 2022.  
Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz)
1. Gesamt
Veränderung Januar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2023 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 15,2 Prozent über dem vom Januar 2022, der Absatz 12,2 Prozent darüber. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 2,7 Prozent.    
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Januar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2023 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 13,9 Prozent über dem vom Januar 2022.   
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Januar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2023 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 18,2 Prozent über dem vom Januar 2022.   
Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt
Lichtblick zu Jahresbeginn: Buchmarkt-Plus im Januar
Der Buchmarkt startet mit guten Ergebnissen ins neue Jahr: Der Januar bringt im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus bei Umsatz und Absatz, dank zugkräftiger Neuerscheinungen und einem zusätzlichen Verkaufstag. Verglichen mit 2019, dem Jahr vor Pandemiebeginn, fällt allerdings ein deutlicher Rückgang beim Absatz auf, der durch einen starken Anstieg bei den bezahlten Preisen jedoch teilweise ausgeglichen werden kann. 
Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im Januar 2023 spürbar über dem Niveau des Vorjahresmonats (plus 5,8 Prozent). Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – stieg im Vergleich zum Januar 2022 um 2,5 Prozent. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen 14,89 Euro pro Buch, damit liegen die bezahlten Preise 3,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Gegenüber dem Januar 2019 ergibt sich ein kleiner Umsatzrückgang von 0,2 Prozent. Dass die Umsätze damit fast auf Vor-Pandemie-Niveau liegen, ist den im Vergleich zu 2019 deutlich gestiegenen Preisen zu verdanken: Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen für ein Buch im Januar 2023 8,9 Prozent mehr als noch im Januar 2019. Die Zahl der verkauften Bücher lag hingegen 8,4 Prozent hinter dem damaligen Stand.
Der Sortimentsbuchhandel für sich genommen schließt den Januar 2023 mit einem satten Umsatzplus von 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ab und damit noch einmal deutlich besser als die Vertriebswege in der Gesamtschau – bei einem Verkaufstag mehr als im Vergleichsmonat. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment ein Plus von 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 2,7 Prozent auf 14,69 Euro.
Das Vor-Pandemie-Niveau wird aber trotz der deutlichen Zuwächse hier noch nicht erreicht: Im Januar 2023 wurden im Buchhandel vor Ort 4,3 Prozent weniger Umsatz und 12,2 Prozent weniger Absatz erzielt als im Januar 2019. Die bezahlten Preise stiegen um beachtliche 9,1 Prozent.
Bei den Warengruppen zeigt sich im Januar 2023 erneut ein durchmischtes Bild (alle Vertriebswege): Am besten schneiden im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder die Reisebücher ab, die ein Plus von 23,9 Prozent verbuchen können. Nach monatelangen Rückgängen im Jahr 2022 können die Sachbücher im Januar 2023 nun ein zweistelliges Plus verbuchen (plus 13,7 Prozent), beflügelt durch den Erfolg von Prinz Harrys Autobiographie „Reserve“ (Penguin), die im ersten Jahresmonat erschienen ist. Die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – liegt mit einem Plus von 10,8 Prozent ebenfalls deutlich über dem Ergebnis des guten Vorjahresmonats. „Zwischen Welten“ von Juli Zeh und Simon Urban (Luchterhand), erst Ende Januar erschienen, sichert sich den ersten Platz der Liste der meistverkauften Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen. Platz zwei geht an die Taschenbuchausgabe des Longsellers „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne). Darauf folgt mit „Die Liebe an miesen Tagen“ von Ewald Arenz (Dumont) eine weitere Januar-Neuerscheinung.
Die Kinder- und Jugendbücher liegen im Januar mit einem Umsatzplus von 1,9 Prozent ebenfalls etwas über dem Ergebnis des – ausgesprochen starken – Vorjahresmonats. Hier sichert sich das Jugendbuch „It ends with us – Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover (dtv) den ersten Platz. Darauf folgt „Woodwalkers – Die Rückkehr (Staffel 2, Band 2). Herr der Gestalten“ von Katja Brandis (Arena), der im Januar erschienene Fortsetzungsband der Bestsellerreihe. Platz drei geht an das Jugendbuch „Bleib bei mir, Sam“ von Dustin Thao (CBJ).
Die Ratgeber (minus 1,3 Prozent) können dagegen nicht ganz an das Ergebnis des Vergleichsmonats anknüpfen. Auch die Wissenschaften verzeichnen Umsatzrückgänge: Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verbucht ein Minus von 5,8 Prozent und das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik ein Minus von 9,2 Prozent. Die Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft verliert 1,6 Prozent.
Die Editionsformen schneiden im Januar 2023 fast ausnahmslos besser ab als im Vorjahresmonat. Die Hardcover/Softcover liegen 4,4 Prozent im Plus, die Taschenbücher verzeichnen ein Plus von 8,4 Prozent. Noch deutlicher fallen die Zuwächse bei den Karten/Globen (plus 10,5 Prozent) und den Kalendern (plus 21,8 Prozent) aus. Dagegen sind die Rückgänge bei den Hörbüchern erneut deutlich (minus 23,1 Prozent).
Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Quelle
Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2021). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).
Börsenverein
Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen, davon 1.696 zum Bucheinzelhandel mit 1 bis 3 Standorten gehörend und 659 zu Buchfilialisten mit 4 oder mehr Standorten), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.
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