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Ausgabe Januar 2023
Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz*) sowie E-Commerce
1. Gesamt
Veränderung Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Dezember 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 0,1 Prozent über dem vom Dezember 2021, der Absatz 2,1 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 2,2 Prozent.
Veränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Absatz -3,0%
Preis +0,9%
Umsatz -2,1%
Lesebeispiel: Von Januar bis Dezember 2022 lag der Absatz in den fünf Vertriebswegen 3,0 Prozent unter dem von Januar bis Dezember 2021.
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Dezember 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 0,1 Prozent über dem vom Dezember 2021.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Dezember 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 2,0 Prozent unter dem vom Dezember 2021.   
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Hardcover/Softcover -3,6%
Taschenbuch +3,5%
Hörbuch/Audiobook -24,8%
Kalender +2,0%
Karten/Globen +2,8%
Lesebeispiel: Von Januar bis Dezember 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 3,6 Prozent unter dem von Januar bis Dezember 2021.   
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Dezember 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 4,9 Prozent über dem vom Dezember 2021.  
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Belletristik +4,3%
Kinder- und Jugendbücher -3,3%
Reise +13,4%
Ratgeber -6,8%
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik -12,7%
Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik -15,0%
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft -11,8%
Sachbuch -8,7%
Lesebeispiel: Von Januar bis Dezember 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 4,3 Prozent über dem von Januar bis Dezember 2021.  
Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz*)
1. Gesamt
Veränderung Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Dezember 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 5,6 Prozent über dem vom Dezember 2021, der Absatz 3,7 Prozent darüber. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 1,8 Prozent.    
Veränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Absatz +4,8%
Preis 0,0%
Umsatz +4,8%
Lesebeispiel: Von Januar bis Dezember 2022 lag der Absatz im Sortimentsbuchhandel 4,8 Prozent über dem von Januar bis Dezember 2021.   
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Dezember 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 5,6 Prozent über dem vom Dezember 2021.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Dezember 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 3,4 Prozent über dem vom Dezember 2021.   
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Hardcover/Softcover +3,2%
Taschenbuch +9,6%
Hörbuch/Audiobook -23,4%
Kalender +10,3%
Karten/Globen +6,0%
Lesebeispiel: Von Januar bis Dezember 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 3,2 Prozent über dem von Januar bis Dezember 2021.   
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Dezember 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 9,6 Prozent über dem vom Dezember 2021.   
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Belletristik +9,9%
Kinder- und Jugendbücher +4,9%
Reise +17,4%
Ratgeber +3,2%
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik -10,6%
Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik -13,8%
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft -8,7%
Sachbuch -5,7%
Lesebeispiel: Von Januar bis Dezember 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 9,9 Prozent über dem von Januar bis Dezember 2021. 
Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt
Gemischter Jahresausklang: Dezember stabil, aber Jahresumsatz rückläufig
Vor allem in der Woche direkt vor Weihnachten wanderten zahlreiche Buchgeschenke in die physischen und digitalen Einkaufstaschen und ließen den Dezember aufholen: Nach vielen Monaten mit negativer Buchmarkt-Bilanz liegen die Umsätze im letzten Monat des Jahres nun erstmals wieder ganz leicht über Vorjahresniveau. Das Sortiment vor Ort kann das Ergebnis des Vorjahresmonats dank gutem Weihnachtsgeschäft sogar deutlich überbieten und verbucht auch in der Jahresbilanz ein Plus gegenüber dem vom Lockdown geprägten Jahr 2021. Den hier betrachteten Vertriebswegen in der Gesamtschau gelang das leider nicht: Sie liegen in Summe unter dem Niveau des starken Vorjahres.
Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im Dezember 2022 ganz leicht über dem Niveau des Vorjahresmonats (plus 0,1 Prozent). Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – ging im Vergleich zum Dezember 2021 um 2,1 Prozent zurück. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen 15,31 Euro pro Buch, damit liegen die bezahlten Preise 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und können den Absatzrückgang ausgleichen. Für das Gesamtjahr 2022 ergibt sich kumuliert ein Umsatzminus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz ging gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent zurück, die Preise stiegen um 0,9 Prozent.
Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Gegenüber dem Jahr 2019 ergibt sich ein Umsatzrückgang von 1,3 Prozent. Dass der Rückstand nicht größer ausfällt, ist den im Vergleich zu 2019 deutlich gestiegenen Preisen zu verdanken: Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen für ein Buch im zurückliegenden Jahr 5,7 Prozent mehr als 2019. Die Zahl der verkauften Bücher ging hingegen um 6,6 Prozent zurück.
Der Sortimentsbuchhandel für sich genommen schließt den Dezember 2022 mit einem Umsatzplus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ab und damit deutlich besser als die Vertriebswege in der Gesamtschau. Die Anzahl der Verkaufstage war dabei die gleiche wie im Dezember 2021. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment ein Plus von 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 1,8 Prozent auf 15,37 Euro. Für das Gesamtjahr 2022 kann das Sortiment ein Umsatzplus von 4,8 Prozent verbuchen, allerdings im Vergleich zum schwachen Vorjahr, das von mehrmonatigen Ladenschließungen zu Jahresbeginn geprägt war. Der Absatz stieg ebenfalls um 4,8 Prozent, die bezahlten Preise liegen auf Vorjahresniveau.
Das Vor-Pandemie-Niveau bleibt damit recht weit entfernt: Kumuliert wurden im Buchhandel vor Ort im Jahr 2022 7,3 Prozent weniger Umsatz und 12,6 Prozent weniger Absatz erzielt als 2019. Die bezahlten Preise stiegen gegenüber 2019 um beachtliche 6,1 Prozent.
Bei den Warengruppen zeigt sich im Dezember ein durchmischtes Bild (alle Vertriebswege). Am besten schneiden im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut die Reisebücher ab, die ein Plus von 6,4 Prozent verbuchen können. Darauf folgt die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – mit einem Plus von 4,9 Prozent. „Mimik“ von Sebastian Fitzek (Droemer), Ende Oktober erschienen, sichert sich wie im Vormonat den ersten Platz der Liste der meistverkauften Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen. Dörte Hansens „Zur See“ (Penguin) hält sich auf Platz zwei. „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus (Piper) kann sich den dritten Platz sichern.
Auch die Kinder- und Jugendbücher liegen im Dezember mit einem Umsatzplus von 2,1 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresmonats. Der meistverkaufte Titel in dieser Warengruppe ist erneut die November-Neuerscheinung „Voll aufgedreht! (Gregs Tagebuch 17)“ von Jeff Kinney (Baumhaus). Darauf folgen „Guinness World Records 2023“ (Ravensburger) und das Jugendbuch „It ends with us – Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover (dtv), das hier schon im Vormonat auf Platz drei gestanden hatte.
Die Ratgeber (minus 2,5 Prozent) und die Sachbücher (minus 9,2 Prozent) können dagegen nicht an das Ergebnis des Vergleichsmonats anknüpfen. Auch die Wissenschaften können im Weihnachtsgeschäft nicht punkten: Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verbucht ein Minus von 8,6 Prozent und das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik ein Minus von 9,1 Prozent. Die Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft verliert 7,7 Prozent.
In der Jahresbilanz für 2022 liegen damit die Belletristik (plus 4,3 Prozent) und insbesondere die Reisebücher (plus 13,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahr im Plus, wobei die Reisebücher seit Beginn der Corona-Pandemie auch besonders starke Rückgänge zu verzeichnen hatten. Alle anderen Warengruppen schneiden schlechter ab als 2021, besonders deutlich die Wissenschaften mit zweistelligen Rückgängen.
Auch das Vor-Pandemie-Niveau verpassen die meisten Warengruppen deutlich: Nur die Belletristik und die Kinder- und Jugendbücher können 2022 mehr Umsatz erzielen als im Jahr 2019 (plus 8,6 Prozent bzw. plus 5,8 Prozent). Deutlich verlieren dagegen die Reisebücher mit einem Rückgang von 16,6 Prozent und auch bei den Wissenschaften sind die Rückstände zweistellig.
Ähnlich durchmischt wie bei den Warengruppen ist das Bild im Dezember auch bei den Editionsformen. Die Taschenbücher können mit einem Plus von 5,9 Prozent das Ergebnis des Vergleichsmonats deutlich überbieten. Der Umsatz mit Karten/Globen liegt 2,2 Prozent über dem Vorjahres-Dezember. Den größten Zuwachs verbuchen die Kalender mit einem Plus von 10,3 Prozent. Dagegen sind die Rückgänge bei den Hörbüchern erneut deutlich (minus 25,0 Prozent) und auch die Hardcover/Softcover erreichen das Niveau des Vorjahresmonats nicht (minus 2,0 Prozent).
Kumuliert liegen die Hörbücher 2022 deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres (minus 24,8 Prozent) und auch die Hardcover/Softcover liegen zurück (minus 3,6 Prozent). Die Kalender liegen 2,0 Prozent über dem Vorjahresniveau und auch Taschenbücher sowie Karten/Globen schneiden besser ab als im Vorjahreszeitraum (plus 3,5 Prozent bzw. plus 2,8 Prozent). An das Ergebnis des Jahres 2019 können dagegen nur die Hardcover/Softcover anknüpfen (plus 1,3 Prozent). Die Taschenbücher verzeichnen ein Minus von 3,3 Prozent und die Kalender ein Minus von 5,3 Prozent. Die anderen beiden Editionsformen liegen – im Falle der Hörbücher deutlich – zweistellig zurück.
Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Quelle
Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2021). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).
Börsenverein
Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen, davon 1.696 zum Bucheinzelhandel mit 1 bis 3 Standorten gehörend und 659 zu Buchfilialisten mit 4 oder mehr Standorten), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.
* Üblicherweise fließen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt keine Rechnungsumsätze in die Auswertungen für den Branchen-Monitor BUCH ein. Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abzubilden, werden während dieser Zeiträume aber auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaftet haben.
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