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Ausgabe Juni 2022
Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz*) sowie E-Commerce
1. Gesamt
Veränderung Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Mai 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 6,4 Prozent unter dem vom Mai 2021, der Absatz 5,3 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise sanken im Schnitt um 1,1 Prozent.
Veränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Absatz +3,9%
Preis -1,7%
Umsatz +2,1%
Lesebeispiel: Von Januar bis Mai 2022 lag der Absatz in den fünf Vertriebswegen 3,9 Prozent über dem von Januar bis Mai 2021.
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Mai 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 6,4 Prozent unter dem vom Mai 2021.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Mai 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 8,9 Prozent unter dem vom Mai 2021.   
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Hardcover/Softcover +0,2%
Taschenbuch +8,7%
Hörbuch/Audiobook -19,4%
Kalender +18,0%
Karten/Globen +41,6%
Lesebeispiel: Von Januar bis Mai 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 0,2 Prozent über dem von Januar bis Mai 2021.   
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Mai 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 0,3 Prozent unter dem vom Mai 2021.  
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Belletristik +11,4%
Kinder- und Jugendbücher +0,1%
Reise +55,3%
Ratgeber -8,0%
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik -13,4%
Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik -19,0%
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft -15,5%
Sachbuch -2,1%
Lesebeispiel: Von Januar bis Mai 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 11,4 Prozent über dem von Januar bis Mai 2021.  
Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz*)
1. Gesamt
Veränderung Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Mai 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 5,3 Prozent über dem vom Mai 2021, der Absatz 7,8 Prozent darüber. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise sanken im Schnitt um 2,3 Prozent.    
Veränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Absatz +25,4%
Preis -4,3%
Umsatz +20,0%
Lesebeispiel: Von Januar bis Mai 2022 lag der Absatz im Sortimentsbuchhandel 25,4 Prozent über dem von Januar bis Mai 2021.   
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Mai 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 5,3 Prozent über dem vom Mai 2021.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Mai 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 2,4 Prozent über dem vom Mai 2021.   
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Hardcover/Softcover +17,2%
Taschenbuch +27,2%
Hörbuch/Audiobook -9,4%
Kalender +61,3%
Karten/Globen +61,2%
Lesebeispiel: Von Januar bis Mai 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 17,2 Prozent über dem von Januar bis Mai 2021.   
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Mai 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 8,7 Prozent über dem vom Mai 2021.   
Umsatzveränderung 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Belletristik +26,0%
Kinder- und Jugendbücher +22,0%
Reise +74,7%
Ratgeber +14,6%
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik -9,0%
Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik -15,6%
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft -12,1%
Sachbuch +9,2%
Lesebeispiel: Von Januar bis Mai 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 26,0 Prozent über dem von Januar bis Mai 2021. 
Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt
Gemischte Gefühle im Mai: Gesamtbuchmarkt im Minus, Sortiment im Plus
In den Buchmarktzahlen für Mai fällt vor allem die gegenläufige Entwicklung von Gesamtmarkt und Buchhandel vor Ort auf: Hier kann das Sortiment von zwei zusätzlichen Verkaufstagen profitieren und so ein positives Ergebnis verzeichnen, während die Gesamtbilanz negativ ausfällt. Dennoch ist die Umsatzlücke im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau im Sortimentsbuchhandel weiterhin besonders groß.
Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im Mai 2022 zusammen 6,4 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Für die ersten fünf Monate des Jahres ergibt sich nun kumuliert ein Umsatzplus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – nahm im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls ab (minus 5,3 Prozent). Auch bei den bezahlten Preisen gab es einen Rückgang: Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im vergangenen Monat 14,18 Euro pro Buch und damit 1,1 Prozent weniger als im Vergleichsmonat.
Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Kumuliert ergibt sich im Vergleich mit den ersten fünf Monaten des Jahres 2019 ein Umsatzrückgang um 4,3 Prozent. Ende April hatte der Rückgang kumuliert noch bei 4,1 Prozent gelegen, die Lücke hat sich also im Mai wieder leicht vergrößert.
Der Sortimentsbuchhandel kann in der getrennten Betrachtung im Mai dagegen ein Plus verbuchen: Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten hier 5,3 Prozent mehr Umsatz erzielt werden – allerdings bei zwei Verkaufstagen mehr als im Vergleichsmonat. Kumuliert ergibt sich so für die ersten fünf Monate des Jahres ein Umsatzplus von 20,0 Prozent, hier spiegeln sich deutlich die mehrmonatigen Ladenschließungen im Vergleichszeitraum wider. Dass das Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum nicht noch größer ausfällt, liegt daran, dass die Buchhändler*innen auch während der Schließungszeit Bücher im Liefer- und Abholgeschäft verkauft hatten. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment im Mai 2022 sogar ein Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Die bezahlten Preise sanken im Schnitt um 2,3 Prozent auf 14,09 Euro.
Das Vor-Pandemie-Niveau ist allerdings immer noch relativ weit entfernt: Kumuliert wurde im Buchhandel vor Ort in den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 13,0 Prozent weniger Umsatz erzielt als im gleichen Zeitraum 2019. Ende April hatte der kumulierte Rückstand 13,4 Prozent betragen, die Umsatzlücke bleibt also weiterhin groß.
Die Warengruppen konnten im Mai größtenteils nicht an die Ergebnisse des Vorjahresmonats anschließen (alle Vertriebswege). Ein Plus können nur die Reisebücher verbuchen (plus 25,3 Prozent). Die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – verpasst das Vorjahresniveau nur knapp (minus 0,3 Prozent). Die Liste der meistverkauften Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen wird im Mai von „Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)“ von Volker Klüpfel und Michael Kobr angeführt (Ullstein), das Ende April erschienen ist. Darauf folgt mit „Für immer deine Tochter“ von Hera Lind (Diana) eine weitere April-Neuerscheinung. Der dritte Platz geht an „Madame le Commissaire und die Villa der Frauen“ von Pierre Martin (Knaur Taschenbuch), die im Mai erschienene Fortsetzung der Krimi-Erfolgsreihe.
Die Kinder- und Jugendbücher liegen im Mai mit einem Minus von 8,2 Prozent recht deutlich unter dem Vorjahresmonat. Hier kann sich der erst Ende Mai erschienene Titel „Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 7: Max und Muriel“ von Margit Auer den ersten Platz der Bestsellerliste sichern. Darauf folgen zwei alte Bekannte: „Rico, Oskar und die Tieferschatten (Rico und Oskar 1)“ von Andreas Steinhöfel rutscht auf den zweiten Platz, wieder gefolgt vom Bilderbuch „Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE“ von Marc-Uwe Kling (alle drei Carlsen).
Die Ratgeber (minus 16,7 Prozent) und die Sachbücher (minus 17,8 Prozent) müssen zweistellige Umsatzrückgänge hinnehmen. Auch die Wissenschaften verzeichnen ausnahmslos Rückgänge im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verbucht ein Minus von 14,0 Prozent und das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik ein Minus von 14,4 Prozent. Etwas besser schneidet die Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft ab (minus 3,5 Prozent). Kumuliert liegen nach den ersten fünf Monaten des Jahres damit die Belletristik (plus 11,4 Prozent) und insbesondere die Reisebücher (plus 55,3 Prozent) im Plus, wobei die Reisebücher seit Beginn der Corona-Pandemie auch besonders starke Rückgänge zu verzeichnen hatten. Die Kinder- und Jugendbücher liegen mit einem Plus von 0,1 Prozent nur noch ganz knapp über dem Vorjahresniveau.
Das Vor-Pandemie-Niveau können die meisten Warengruppen immer noch nicht erreichen: Nur die Belletristik und die Kinder- und Jugendbücher können mehr Umsatz erzielen als in den ersten fünf Monaten des Jahres 2019 (plus 3,0 Prozent bzw. beachtliche plus 6,3 Prozent). Am deutlichsten verlieren die Reisebücher mit einem Rückgang um ein Fünftel (minus 20,0 Prozent).
Die Ergebnisse der Editionsformen sind im Mai sehr durchmischt: Die Hardcover/Softcover müssen ein Minus von 8,9 Prozent hinnehmen. Noch deutlicher sind die Rückgänge bei den Hörbüchern (minus 28,7 Prozent). Der Umsatz mit Taschenbüchern kann dagegen um 2,2 Prozent zulegen. Bei den Kalendern (plus 22,2 Prozent) und den Karten/Globen (plus 18,4 Prozent) fallen die Zuwächse sogar zweistellig aus. Kumuliert liegen im Vergleich zu den ersten fünf Monaten 2021 nur noch die Hörbücher (minus 19,4 Prozent) unter dem Vergleichszeitraum. An das Ergebnis der ersten fünf Monate des Jahres 2019 kann hingegen keine der Editionsformen anknüpfen. Die Hardcover/Softcover verzeichnen noch ein kleines Minus von 1,2 Prozent und die Taschenbücher ein Minus von 6,5 Prozent, während die Rückgänge bei den anderen Editionsformen sogar zweistellig ausfallen.
Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Quelle
Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2020). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).
Börsenverein
Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.
* Üblicherweise fließen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt keine Rechnungsumsätze in die Auswertungen für den Branchen-Monitor BUCH ein. Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abzubilden, werden während dieser Zeiträume aber auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaftet haben.
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