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Ausgabe Februar 2021
Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz*) sowie E-Commerce
1. Gesamt
Veränderung Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2021 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 19,7 Prozent unter dem vom Januar 2020, der Absatz 24,9 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 7,0 Prozent.
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2021 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 19,7 Prozent unter dem vom Januar 2020.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2021 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 14,1 Prozent unter dem vom Januar 2020. 
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2021 lag der Umsatz in der Warengruppe Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik in den fünf Vertriebswegen 7,0 Prozent über dem vom Januar 2020.
Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz*)
1. Gesamt
Veränderung Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2021 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 48,9 Prozent unter dem vom Januar 2020, der Absatz 55,8 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 15,4 Prozent. 
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2021 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 48,9 Prozent unter dem vom Januar 2020.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2021 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 44,4 Prozent unter dem vom Januar 2020.
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2021 lag der Umsatz in der Warengruppe Reise im Sortimentsbuchhandel 75,7 Prozent unter dem vom Januar 2020.
Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt
Trüber Jahresauftakt: Geschlossene Läden sorgen für Umsatzminus im Januar
Die Januar-Bilanz des Buchhandels ist geprägt vom anhaltenden Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie. Geöffnet waren die Buchhandlungen nur in Berlin, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. In den anderen Bundesländern bis auf Sachsen waren nur Abhol- und Lieferdienste erlaubt. Die Branche startet daher mit einem Umsatzminus in das neue Jahr. Im Januar 2021 bewegten sich die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt zusammen 19,7 Prozent unter denen des Vergleichsmonats. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – sank im Vergleich zum Januar des Vorjahres um 24,9 Prozent. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im vergangenen Monat 14,77 Euro pro Buch und damit 7,0 Prozent mehr als im Vergleichsmonat.
Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abbilden zu können, werden hier wie bereits während des ersten Lockdowns auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaften. Üblicherweise werden diese Verkäufe im Branchen-Monitor BUCH nicht einbezogen, ihre Bedeutung hat aber im Zuge der Krise signifikant zugenommen.
Besonders deutlich zeigen sich die Auswirkungen der Ladenschließungen naturgemäß in der getrennten Betrachtung des Sortimentsbuchhandels: Hier lagen die Umsätze im Januar 48,9 Prozent unter denen des Vergleichsmonats (einschließlich Privatkunden-Rechnungsumsatz). Das Auslieferungs- und Abholgeschäft konnte also – neben den in wenigen Ländern geöffneten Läden – zumindest rund die Hälfte der stationären Umsätze auffangen. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment ein Minus von 55,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Die bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 15,4 Prozent auf 15,70 Euro und konnten so den Umsatzeinbruch etwas abmildern.
Die Umsatzrückgänge spiegeln sich auch bei den meisten Warengruppen wider (alle Vertriebswege), wobei es allerdings große Unterschiede zwischen den Segmenten gibt. Die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – verbucht im Januar ein Minus von 26,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Hier kann sich die Ende Januar erschienene Taschenbuchausgabe des Erfolgstitels „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne) an die Spitze der Bestsellerliste setzen. Platz zwei geht wie schon im Dezember an den Öko-Thriller „Der neunte Arm des Oktopus“ von Dirk Rossmann (Lübbe). Darauf folgt mit „Der Heimweg“ von Sebastian Fitzek (Droemer HC) der Top-Titel der Vormonate.
Vergleichsweise moderat fällt der Rückgang bei den Kinder- und Jugendbüchern aus (minus 5,3 Prozent). Der meistverkaufte Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen war in dieser Warengruppe die Januar-Neuerscheinung „Seawalkers (4). Ein Riese des Meeres“ von Katja Brandis (Arena), der vierte Band der erfolgreichen Gestaltwandler-Serie. Auch Platz zwei geht an einen Titel aus einer Bestseller-Buchreihe: Der Auftaktband „Rico, Oskar und die Tieferschatten (Rico und Oskar 1)“ von Andreas Steinhöfel (Carlsen) zeigt damit erneut seine Qualitäten als Longseller. Auf dem dritten Platz findet sich mit „Vielleicht – Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns“ von Kobi Yamada (Adrian Verlag) ebenfalls ein alter Bekannter.
Das Sachbuch verbucht einen Umsatzrückgang von 21,4 Prozent im Vergleich zum Januar des Vorjahres. Hier führt „Ein verheißenes Land“ von Barack Obama (Penguin) wie in den beiden Vormonaten die Bestsellerliste an, erneut gefolgt von „Und erlöse uns von den Blöden“ von Monika Gruber und Andreas Hock (Piper). Der dritte Platz geht an „Der Mann im roten Rock“ von Julian Barnes (Kiepenheuer & Witsch), einer Biographie des Belle-Époque-Arztes Dr. Samuel Pozzi.
Die Ratgeber (minus 18,1 Prozent) schneiden ebenfalls deutlich schlechter ab als im Vorjahresmonat. Schlusslicht sind jedoch erneut die Reisebücher, die ein Minus von 61,9 Prozent hinnehmen müssen.
Vergleichsweise gut schneiden im Januar die Wissenschaften ab: Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verzeichnet ein Minus von nur 4,2 Prozent. Die Segmente Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik (plus 7,0 Prozent) und Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft (plus 2,8 Prozent) können als einzige mehr Umsatz generieren als im Vorjahresmonat. Ursache dafür ist unter anderem der Bedarf an Titeln zur reformierten Pflegeausbildung und an Gesetzestexten.
Die Editionsformen liegen im Januar ausnahmslos zweistellig im Minus. Die Hardcover/Softcover verbuchen ein Minus von 14,1 Prozent und schneiden damit noch am besten ab. Taschenbücher und Hörbücher (beide minus 27,7 Prozent) verpassen das Ergebnis des Vergleichsmonats deutlich. Der Umsatz mit Kalendern ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 45,8 Prozent zurück. Am größten fällt das Minus erneut bei den Karten/Globen aus (minus 60,5 Prozent), analog zur Entwicklung der Warengruppe Reise.
Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Quelle
Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2019). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).
Börsenverein
Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.
* Üblicherweise fließen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt keine Rechnungsumsätze in die Auswertungen für den Branchen-Monitor BUCH ein. Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abzubilden, werden während dieser Zeiträume aber auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaftet haben.
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