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Ausgabe Juli 2021
Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz*) sowie E-Commerce
1. Gesamt
Veränderung Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Juni 2021 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 0,7 Prozent unter dem vom Juni 2020, der Absatz 2,3 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 1,7 Prozent.
Veränderung 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Absatz +0,4%
Preis +4,6%
Umsatz +4,9%
Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2021 lag der Absatz in den fünf Vertriebswegen 0,4 Prozent über dem von Januar bis Juni 2020.
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Juni 2021 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 0,7 Prozent unter dem vom Juni 2020.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Juni 2021 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 0,6 Prozent über dem vom Juni 2020.   
Umsatzveränderung 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Hardcover/Softcover +10,0%
Taschenbuch -5,4%
Hörbuch/Audiobook -12,2%
Kalender -29,7%
Karten/Globen -15,5%
Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2021 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 10,0 Prozent über dem von Januar bis Juni 2020.   
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Juni 2021 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 8,7 Prozent über dem vom Juni 2020.  
Umsatzveränderung 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Belletristik +3,9%
Kinder- und Jugendbücher +4,5%
Reise -14,7%
Ratgeber +5,1%
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik +12,1%
Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik +14,5%
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft +6,8%
Sachbuch +11,4%
Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2021 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 3,9 Prozent über dem von Januar bis Juni 2020.  
Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz*)
1. Gesamt
Veränderung Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Juni 2021 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 3,1 Prozent unter dem vom Juni 2020, der Absatz 5,4 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 2,5 Prozent.    
Veränderung 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Absatz -15,6%
Preis +6,0%
Umsatz -10,5%
Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2021 lag der Absatz im Sortimentsbuchhandel 15,6 Prozent unter dem von Januar bis Juni 2020.   
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Juni 2021 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 3,1 Prozent unter dem vom Juni 2020.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Juni 2021 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 1,0 Prozent unter dem vom Juni 2020.   
Umsatzveränderung 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Hardcover/Softcover -5,7%
Taschenbuch -18,7%
Hörbuch/Audiobook -30,3%
Kalender -48,7%
Karten/Globen -26,6%
Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2021 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 5,7 Prozent unter dem von Januar bis Juni 2020.   
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Juni 2021 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 5,4 Prozent über dem vom Juni 2020.   
Umsatzveränderung 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Kumulation)
Belletristik -7,9%
Kinder- und Jugendbücher -11,4%
Reise -25,9%
Ratgeber -17,8%
Geisteswissenschaften, Kunst, Musik -5,7%
Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik -6,5%
Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft -11,5%
Sachbuch -2,8%
Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2021 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 7,9 Prozent unter dem von Januar bis Juni 2020. 
Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt
Halbzeit-Bilanz: Kleines Minus im Juni, großer Aufholbedarf im Sortiment
Die von extremen Umsatzschwankungen geprägte erste Hälfte des Pandemie-Jahres 2021 ist vorüber. Der Juni bringt ein vergleichsweise moderates Minus beim Umsatz und das öffentliche Leben kehrt Schritt für Schritt zur Normalität zurück. Die Halbjahresbilanz verdeutlicht aber, dass der Aufholbedarf noch groß ist, insbesondere im stationären Sortiment. Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im Juni zusammen 0,7 Prozent unter denen des Vergleichsmonats 2020. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – sank im Vergleich zum Juni des Vorjahres um 2,3 Prozent. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im vergangenen Monat 14,00 Euro pro Buch und damit 1,7 Prozent mehr als im Juni 2020. Für das erste Halbjahr 2021 ergibt sich damit kumuliert ein Umsatzplus von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, beim Absatz ergibt sich ein kleines Plus von 0,4 Prozent.
Da allerdings Umsätze und Absätze des Vorjahres schon vom ersten Lockdown im Frühjahr 2020 geprägt waren, ist auch der Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 aufschlussreich: Demzufolge liegt der Umsatz nach der ersten Hälfte des Jahres 2021 3,7 Prozent unter dem des ersten Halbjahrs 2019. Der Absatz liegt in diesem Zeitraum 9,3 Prozent unter dem Wert von 2019.
Etwas deutlicher fallen die Rückgänge im Sortimentsbuchhandel aus: Hier lagen die Umsätze im Juni bei minus 3,1 Prozent – bei einem Verkaufstag mehr als im Vorjahresmonat. Als Halbjahresbilanz ergibt sich ein Umsatzminus von 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment im Juni 2021 ein Minus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Nach der ersten Hälfte des Jahres ist so ein Absatzminus von 15,6 Prozent aufgelaufen. Die bezahlten Preise stiegen im Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat im Schnitt um 2,5 Prozent auf 13,94 Euro. Vergleicht man diese Halbjahresergebnisse mit dem „normalen“ Jahr 2019, dann ergibt sich für die erste Hälfte des Jahres kumuliert ein Umsatzminus von 22,9 Prozent. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 verbucht das Sortiment einen Absatzrückgang von 29,3 Prozent.
Bei den Warengruppen zeigt sich im Juni erneut ein durchmischtes Bild (alle Vertriebswege). Am besten schneidet mit einem Umsatzplus von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat die Belletristik ab – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe. Meistverkaufter Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen ist „Bretonische Idylle“ von Jean-Luc Bannalec (Kiepenheuer & Witsch), der Mitte Juni erschienene zehnte Fall für Kommissar Dupin. Platz zwei geht an „Die verschwundene Schwester“ der erst kürzlich verstorbenen Bestseller-Autorin Lucinda Riley (Goldmann), gefolgt von „Über Menschen“ von Juli Zeh (Luchterhand).
Die Kinder- und Jugendbücher können dagegen nicht ganz an das sehr gute Ergebnis des Vorjahresmonats anknüpfen (minus 3,0 Prozent). Die Liste der meistverkauften Titel wird wie schon im Mai von „Die Schule der magischen Tiere – Endlich Ferien 6: Hatice und Mette-Maja“ von Margit Auer (Carlsen) angeführt. Darauf folgt der erst im Juni erschienene fünfte Band der „Seawalkers“-Reihe „Filmstars unter Wasser“ von Katja Brandis (Arena). Marc-Uwe Klings Longseller „Das NEINhorn“ (Carlsen) schiebt sich auf den dritten Platz vor.
Die Ratgeber liegen diesmal mit einem Minus von 12,6 Prozent deutlich unter dem sehr erfolgreichen Vorjahresmonat, während das Sachbuch nur einen kleinen Umsatzrückgang von 1,1 Prozent verbuchen muss. Die Reisebücher schneiden minimal besser ab als im Vergleichsmonat (plus 0,5 Prozent). Sie mussten seit Beginn der Pandemie besonders große Umsatzrückgänge hinnehmen und können sich nun dank der wieder erwachenden Reiselust etwas erholen.
Die Wissenschaften generieren im Juni ausnahmslos weniger Umsatz als im Vergleichsmonat. Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verzeichnet ein Minus von 2,6 Prozent. Die Segmente Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik (minus 12,8 Prozent) und Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft (minus 11,5 Prozent) verpassen das Ergebnis des Vorjahresmonats noch deutlicher.
In der Halbzeitbilanz liegen fast alle Warengruppen kumuliert über dem ersten Halbjahr des – ebenfalls krisengeschwächten – Vorjahres, nur die Reisebücher erreichen das Ergebnis des Vergleichszeitraums nicht (minus 14,7 Prozent). Verglichen mit der ersten Hälfte des Vor-Corona-Jahres 2019 sieht die Bilanz schlechter aus: Die Belletristik (minus 3,8 Prozent), Ratgeber (minus 4,3 Prozent), Sachbuch (minus 3,0 Prozent) und insbesondere die Reisebücher (minus 41,9 Prozent) verzeichnen hier ein Minus. Die Kinder- und Jugendbücher verbuchen aber auch hier ein deutliches Plus (plus 8,3 Prozent) und auch die Wissenschaften schneiden überwiegend besser ab.
Bei den Editionsformen können die Hardcover/Softcover im Vergleich zum Juni 2020 einen kleinen Zuwachs verbuchen (plus 0,6 Prozent). Bei den Kalendern fällt das Plus deutlicher aus (plus 6,8 Prozent), allerdings sind die Umsätze mit Kalendern im Juni generell recht gering. Taschenbücher (minus 2,6 Prozent), Hörbücher (minus 15,5 Prozent) und Karten/Globen (minus 16,8 Prozent) liegen dagegen unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats. In der kumulierten Betrachtung belegen die Kalender mit einer nach wie vor hohen Umsatzlücke (minus 29,7 Prozent) weiterhin den letzten Platz. Auch verglichen mit dem ersten Halbjahr 2019 müssen die Kalender besonders große Verluste verkraften (minus 41,8 Prozent), während die Hardcover das Ergebnis von 2019 nun sogar etwas überbieten können (plus 1,2 Prozent).
Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Quelle
Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2020). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).
Börsenverein
Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.
* Üblicherweise fließen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt keine Rechnungsumsätze in die Auswertungen für den Branchen-Monitor BUCH ein. Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abzubilden, werden während dieser Zeiträume aber auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaftet haben.
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