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Content-Systeme im Fokus: Software-Lösungen für die Verwaltung von Inhalten

Welche Softwaresysteme gibt es? In diesem Glossar stellen wir sogenannte Content-Systeme vor. Diese dienen dazu, Inhaltsdaten zu verwalten, zu bearbeiten und zu Publikationen weiterzuverarbeiten. | Ein Beitrag der Taskforce IT-Standards des Börsenvereins
Erstellt am 09.09.2024


Welche Software-Systeme gibt es und welchen Nutzen haben diese? In diesem Glossar erläutern wir jeweils in einer Kurzform die in der Branche verwendeten Softwaresysteme und fügen eine Auswahl möglicher Anbieter hinzu. Die Liste der Anbieter ist in drei Kategorien unterteilt: Small, Medium, Large. Diese Kategorien beschreiben grob den Anschaffungsaufwand und die Größe der Investition. Die Gebühren der Anbieterlösungen beziehen sich häufig auf personengebundene Benutzerlizenzen. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und dient in erster Linie der Orientierung.

Unter dem Begriff Content-Systeme fassen wir Technologien zusammen, die zur Speicherung und Verwaltung von Inhaltsdaten (Digital-Asset-Management-Systeme), deren Bearbeitung (Text- und XML-Editoren), sowie deren Weiterverarbeitung zu publikationsreifen Produkten (Publishing-Systeme) dienen. Diese Technologien können einzelne Anwendungen sein und von unterschiedlichen Anbietern stammen. Es sind am Markt aber auch kombinierte Systeme erhältliche, die mehrere der oben genannten Funktionalitäten in einer Anwendung vereinen.

Digital-Asset-Management-System (DAM): Digitale Speicherung und Verwaltung von Dateien

Begriffsdefinition

Ein Digital Asset Management System dient der Speicherung und Verwaltung der Dateien, die zur Erstellung von Produkten benötigt werden. Dazu zählen insbesondere Text- und Bilddaten in unterschiedlichen Bearbeitungsstufen. Bei Textinhalten können dies zum Beispiel die digitalen Original-Manuskripte (MS-Word), strukturierte Inhalte (XML), Layout-Dateien (InDesign) und produktionsreife Druckdaten (PDF) sein.

Im einfachsten Fall handelt es sich einfach um irgendein Speichermedium, in der höchsten Ausbaustufe um eine elaborierte Datenbankanwendung, die neben der reinen Datenspeicherung auch erweiterte Funktionalitäten wie die Verwaltung von Metadaten, Indizierung und Durchsuchbarkeit sowie diverse Sortierungs- und Filteroptionen von Suchergebnissen bieten.

Beispielhafte Anwendungen

Small

  • Cloud-Speicher, wie OneDrive, iCloud, Amazon Web Services
  • Externe Festplatte

Medium

  • Fileserver
  • Foxtrot
  • NAS
  • Neofinder
  • Pixx.io

Large

  • Adobe Experience Manager DAM
  • Bynder
  • Celum
  • Sitefusion
  • Woodwing
  • Xpublisher

Text- bzw. XML-Editor: Erstellung und Bearbeitung von Textdokumenten

Begriffsdefinition

Ein Texteditor ist ein Werkzeug zur Erstellung und Bearbeitung von digitalen Textdokumenten. Abgesehen von ganz einfachen Editoren, die in den Softwarepaketen der vorinstallierten Betriebssysteme enthalten sind, bieten leistungsstärkere Editoren auch die Möglichkeit zur Auszeichnung, Formatierung und Strukturierung der Textinhalte mittels Zeichen- und Absatzformaten. Weitere Funktionalitäten können Kommentierungen, Änderungsnachverfolgung oder Rechtschreibkontrolle sein.

XML-Editoren dienen der Erstellung und Bearbeitung von medienneutralen und semantisch strukturierten Textinhalten. Die Strukturierung erfolgt mittels durch spezielle Syntax festgelegte Auszeichnung (Markup) und folgt einem je nach Textgattung (Belletristik, Technische Dokumentation, Geisteswissenschaft, etc.) definiertem Regelwerk (XML-Schema). XML-Editoren die Benutzer*innen darin, stets regelkonforme (valide) Strukturen zu erzeugen und während der Bearbeitung beizubehalten.

Beispielhafte Anwendungen für Text-Editoren

Small

  • Google Docs
  • LibreOffice
  • OpenOffice
  • Gutenberg-Editor (Open Source, u.a. in WordPress verbaut)

Medium

  • MS-Word

Beispielhafte Anwendungen XML-Editoren

Medium

  • Oxygen Author

Large

  • Fonto Editor
  • Xeditor

Publishing-System: Publikationen vorbereiten

Begriffsdefinition

Publishing-Systeme dienen dazu, Text-, Bild-, Audio- und Videoinhalten das für die Publikation gewünschte Aussehen zu verleihen und Daten zu erzeugen, die den Anforderungen der jeweiligen Produktionsbedingungen genügen. So gelten für Bilder, die grossformatigen Bildbänden gedruckt werden andere Qualitätsansprüche als für solche, die in rein digitalen Publikationen Verwendung finden. Typische Vertreter dieser Softwaregattung sind Bildbearbeitungsprogramme oder Satz- und Layout-Software wie InDesign. Ein Verlag kann auch komplett auf Publishing-Systeme verzichten, nämlich dann, wenn er die entsprechenden Leitungen bei externen Dienstleistern einkauft.

Beispielhafte Anwendungen

Small

  • Beauftragung eines externen Dienstleisters

Medium

  • Affinity
  • Atticus
  • InDesign
  • LaTex
  • QuarkXPress
  • Vellum

Large

  • Antenna House
  • Edupartner Transformation Engine
  • Sitefusion
  • Woodwing
  • Xpublisher

Autoren: Hermann Eckel, Frank Ladd, Carsten Schwab im Rahmen der Taskforce IT-Standards

Diese Grafik ist ein Produkt der Arbeit der Taskforce IT-Standards. Das gesamte Glossar sowie diese Grafik lassen sich auf der Seite der Taskforce auch als PDF herunterladen


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