Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2025: Katja Petrowskaja hält Laudatio auf Karl Schlögel
Ukrainisch-deutsche Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin und Journalistin Katja Petrowskaja hält Laudatio / Verleihung am 19. Oktober in der Frankfurter Paulskirche
Erstellt am 02.09.2025
Die ukrainisch-deutsche Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin und Journalistin Katja Petrowskaja hält die Laudatio auf Karl Schlögel, der in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt wird. Die Verleihung findet während der Frankfurter Buchmesse am Sonntag, den 19. Oktober 2025, in der Frankfurter Paulskirche statt und wird live um 11 Uhr im ZDF übertragen.
Katja Petrowskaja, geboren 1970 in Kiew (Ukraine), studierte von 1987 bis 1992 Literaturwissenschaft und Slawistik in Tartu (Estland). Nach einem Forschungsstipendium für die Stanford University und die Columbia University promovierte sie 1998 in Moskau im Fach Literaturwissenschaft und Slawistik. 1999 zog sie nach Berlin und arbeitete fortan für russischsprachige Medien und deutschsprachige Zeitungen (Neue Zürcher Zeitung, taz, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Deutsche Welle, Snob, Radio Liberty).
Mit der Erzählung „Vielleicht Esther“ gewann Petrowskaja 2013 den Ingeborg-Bachmann-Preis für deutschsprachige Literatur. Der Versuch, den nur noch undeutlich bekannten Gestalten einer weit verzweigten Familie auf die Spur zu kommen, führt sie durch halb Europa und durch die Katastrophen des 20. Jahrhunderts hinein in die Gegenwart des Jahres 2014. Ihr Kompass ist die Sprache – eine Sprache, die sich an den Rändern des Benennbaren entlangbewegt. Das im Frühjahr 2014 im Suhrkamp Verlag veröffentlichte Werk wurde in über 30 Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „aspekte“-Literaturpreis (2014), dem Ernst-Toller-Preis (2015) und dem Schubart-Literaturpreis (2015).
2015 begann Petrowskaja ihre Kolumne „Bild der Woche“ für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zu schreiben, ein Genre, das sie selbst erfunden hat. Kurzprosa als Begegnung von Blick und Bild, verwandelt in Sprache, um einem Gegenwartssplitter seine Wahrheit abzuringen. Diese Texte veröffentlichte sie in „Das Foto schaute mich an“ (2022). Seit Beginn des russischen Angriffskriegs schreibt sie nur noch über die Menschen in der Ukraine. Aus diesen Texten resultiert der in diesem Jahr veröffentlichte Band „Als wäre es vorbei. Texte aus dem Krieg“.
Für ihre literarische Tätigkeit und ihr Engagement insbesondere für die Menschen in der Ukraine erhielt Katja Petrowskaja unter anderem den Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum-Stiftung (2022), den Gustav-Regler-Preis (2023) und den Horst Bingel-Preis für Literatur (2024).
Weitere Informationen zum Friedenspreis 2025 sind abrufbar unter: www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de
Medienservice:
Ein Pressefoto von Katja Petrowskaja ist abrufbar unter: www.boersenverein.de/pressefotos.