Suchmaschinenoptimierung: So finden Sie die richtigen Keywords für Ihr Unternehmen
Keywords für optimale Online-Sichtbarkeit selbst ermitteln: Sie brauchen dafür vor allem Kreativität, Lebenserfahrung und Sprachverständnis. | Ein Beitrag von Dagmar Eckhardt, medialike
Erstellt am 01.08.2024
Im ersten Teil der Mini-Serie habe ich erklärt, was Keywords sind, wie sie wirken und warum sie ein wichtiger Hebel für mehr Online-Sichtbarkeit sind. Jetzt schauen wir uns an, wie Sie diese Keywords selbst ermitteln können. Sie brauchen dafür vor allem Kreativität, Lebenserfahrung und Sprachverständnis. Noch besser wird Ihre Recherche, wenn Sie sich von einem technischen Tool helfen lassen.
So finden Sie in 3 Schritten die für Sie relevanten Suchbegriffe:
1. Brainstorming
Am Anfang stehen immer drei Fragen: Welche Begriffe gehören zu mir? Wie möchte ich gefunden werden? Wie würden Menschen, die in einem ganz anderen Umfeld arbeiten, suchen?
Wenn Sie Keywords für die Metadaten oder die Produktbeschreibung eines Buches ermitteln, können Sie zum Beispiel so vorgehen:
- Beginnen Sie mit den Begriffen, die das Buch selbst mitbringt: Text, Inhaltsverzeichnis, Genre
- Fragen Sie sich und andere: Wenn wir von der Existenz des Buches nichts wüssten – wie würden wir dann suchen?
- Welche Probleme der Leser*innen löst dieses Buch? Diese Probleme sind weitere Keywords
Für Autor*innen und Verlage wären geeignete Ausgangspunkte für eine Keyword-Recherche:
- Der eigene Name in Verbindung mit „Buch“, „Bücher“, Verlags- oder Ortsname
- Genre-Begriffe (Krimi, Thriller, spannendes Buch, Romance, Enemies-to-Lovers)
- Wichtige Buch-Serien und Buchtitel
Eine Buchhandlung könnte so vorgehen:
- Ort (Stadt, aber auch Stadtviertel und Straße)
- Der eigene Name in Verbindung mit „Buch“, „Buchhandlung“, „Bücher“
- Service-Leistungen: Vorlesestunden, Besuche von Kitas und Schulklassen, Geschenkekisten
- Fakten, die gerne vergessen werden, weil sie den Buchhändler*innen selbstverständlich erscheinen: Gutscheine, Schulbücher bestellen, Öffnungszeiten, Parkplätze, ÖPNV-Haltestelle
Pro-Tipp: Stellen Sie sich vor, im Laden klingelt ein Handy. Der Kunde geht ran und beschreibt, wo er ist. „Ich bin gerade bei Bücher Meier“. Auch solche umgangssprachlichen Beschreibungen sind Keywords!
2. Recherche
Jetzt überprüfen Sie das Ergebnis mit einem Keyword-Tool. Nur so erhalten Sie das echte Suchvolumen, eine Zahl, die angibt, wie häufig ein Begriff pro Monat gesucht wird. Solche Tools gibt es viele, und fast alle bieten eine kostenlose Probeversion an. Für unsere Arbeit hat sich Mangools bewährt. Weitere Anbieter sind zum Beispiel Keywordtool.io, HyperSuggest und Sistrix.
Pro-Tipp: Wenn Sie sich bei keinem Tool anmelden wollen, nutzen Sie doch die Suchvorschläge, die Google, Bing oder Amazon selbst machen. Einfach den Begriff in die Suchmaske eingeben und schauen, was alles an Suchanfragen vorgeschlagen wird.
Wenn Sie mit einem Tool arbeiten, haben Sie am Ende eine Liste mit sehr vielen Begriffen – mehr, als Sie nutzen können. Dafür aber auch viele, auf die Sie selbst nicht gekommen wären.
3. Kritisch hinterfragen und kürzen
Schauen Sie jetzt auf Ihre lange Liste und fragen Sie sich bei jedem Wort: Was möchte jemand finden, der diesen Begriff verwendet? Passt mein Angebot wirklich?
Ein paar Beispiele:
- „SEO für Einsteiger“ – ist dann ein 800-seitiges Praxishandbuch das richtige Buch?
- „Bücher ausleihen“ – unpassend für eine Buchhandlung, aber „Bücherei“ ist eine Überlegung wert, weil viele Kund*innen die Begriffe nicht ganz exakt verwenden
- „Urlaub Frankreich“ – werden in diesem Fall wirklich Reiseführer gesucht?
Streichen Sie anhand solcher Fragen Ihre Liste zusammen. Wie viele Keywords dann übrigbleiben, ist je nach Projekt unterschiedlich – meist liegt die Zahl zwischen 5 und 50.
Eine Recherche, viele Einsatzmöglichkeiten
Keywords recherchieren lohnt sich, denn sie wirken überall dort, wo ein Such-Algorithmus zum Einsatz kommt: auf jeder Website, in jedem Online-Text, in den Datenbanken der Warenwirtschaftssysteme und der Shops, in jedem Social-Media-Beitrag. Hier ein paar Beispiele aus der Buchwelt:
- VLB: Verschlagwortung, Metadaten, Beschreibungstext, Titel und Untertitel
- Website: alle Texte, aber auch in der Navigation
- Online-Shops: Buchbeschreibungen, Pressestimmen, Rezensionen
- Online-Texte: Besonders wichtig sind Keywords in der Überschrift, am Anfang und am Schluss des Textes
- Google Ads: Keywords für Anzeigen
- Pinterest, YouTube und Social Media: alle Post-Texte
Zum Abschluss mein persönlicher Mutmacher für Sie:
Die Basis der Online-Welt sind Wörter – und mit Sprache kennen wir Buchmenschen uns aus! Nutzen Sie dieses Know-how für die Optimierung Ihres Online-Auftritts.
Autorin: Dagmar Eckhardt, medialike
Hier finden Sie die Informationen und Tipps des Artikels auch als Videovortrag:
