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Mit Künstlicher Intelligenz zur Vier-Tage-Woche?

Wie können mit Hilfe künstlicher Intelligenz Arbeitsprozesse beschleunigt werden? Wir stellen nützliche KI-Tools im Berufsalltag vor. | Ein Beitrag der PG Marktentwicklung und Marketing / IG Digital
Erstellt am 20.11.2023


Mehr Erholung, weniger Stress, gesteigerte Gesundheit, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Privatleben und Familie – alles spricht für eine Vier-Tage-Woche. Doch die To-Do-Listen auf dem Schreibtisch türmen sich weiter. Sind generative KI-Tools à la ChatGPT eine Lösung? Schon jetzt bieten KI-Anwendungen der Buchbranche erstaunliche Möglichkeiten. Sie können Antworten auf einfache und komplexe Fragen liefern, Videokonferenzen transkribieren, im Handumdrehen ganze Aufsätze schreiben oder Bilder, Präsentationen, Musikstücke und Videos durch einfache Benutzereingaben erstellen – ohne dass der Anwender hierfür Programmierkenntnisse benötigt.

Im Rahmen der Jahrestagung der IG Digital hielt die Peergroup Marktentwicklung und Marketing im Juni 2023 einen Vortrag darüber, wie  unliebsame Aufgaben mit Hilfe künstlicher Intelligenz bewältigt werden können. Die Peergroup präsentiert dabei direkte Handreichungen für den Einsatz von KI.  

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Aufzeichnung der IG Digital Jahrestagung vom 15./16. Juni 2023

Rückblick: Mit KI zur Vier-Tage Woche

Seit unserem Selbstversuch ist gefühlt viel Zeit vergangen. Unser Ziel war es, durch den Einsatz von KI-Tools circa 25 Prozent unserer Arbeitszeit einzusparen. Ein Experiment an unserer eigenen Arbeit, das unter dem optimistischen Titel „Mit KI zur Vier-Tage Woche" lief. Und – das wollten wir zeigen – war der Versuch erfolgreich? Ich würde sagen, ja, mehr als erfolgreich. Ob wir jetzt nur noch vier Tage arbeiten - ich sage, nein. An der Arbeitszeit an sich hat der Versuch nichts geändert.

Auch wenn sich an der Arbeitszeit nichts geändert hat, im Bereich der Einsatzmöglichkeiten künstlicher Intelligenz hat sich in von Juni bis Oktober einiges geändert. Viele Tools erzielen deutlich bessere Ergebnisse bei weniger präzisen Ausführungsanweisungen und Open AI meldet erst kürzlich, dass es fortan möglich sei, eigene GPT-Bots verhältnismäßig einfach zu erstellen, zu trainieren und einzusetzen.

Standardisiert und weggearbeitet

Zurück zu unserem Versuch, die Anordnung war wie folgt: Gemeinsam identifizierten wir verschiedene Bereiche im Arbeitsalltag, die sich anboten durch den Einsatz von KI-Tools effizienter bearbeitet zu werden. Dabei drängten sich recht schnell Tätigkeiten mit hohem Standardisierungsgrad auf: Kategorisierungen, Metadaten, Protokolle, Umformulieren von Texten, Erstellen von Pitch Präsentationen und auch Auswertungen von Daten in beispielsweise Excel.

Das Konzept muss passen

Spannend auch für mich, wie es niemand im Team wirklich überraschte, dass die Effizienzgewinne beträchtlich ausfielen. Diese waren besonders groß, wenn wir vorher einiges an konzeptueller Arbeit hineingesteckt hatten: Was gehört in ein Fact Sheet und welcher Prompt gibt ein gutes Ergebnis? Wie viele Anweisungen braucht es und welches Format. In welcher Reihenfolge werden die Befehle eingegeben und welches Spezialwissen brauche ich dazu. Aber auch: Was sind die technischen Voraussetzungen, um die Erstellung von Protokollen zu automatisieren? Welche Einschränkungen gibt es für KI-gestütztes Erstellen von Präsentationen und lohnt es sich diese für das Ergebnis zu akzeptieren? Dasselbe gilt auch für Auswertungen in Excel, beispielsweise für den Vertrieb: Ein durchdacht automatisiertes Sheet war schnell und einfach. Das Konzept muss natürlich passen.

Der Mensch macht den Unterschied

Erst denken also und dann entspannen. Das war für mich der größte Lerneffekt – abgesehen natürlich von der damals schon hohen Anwendbarkeit der KI-Werkzeuge für viele Aufgaben.

Das waren unsere Ergebnisse: Für die Aufgabenbereiche Protokoll und Aufgabenverteilung, Fact Sheet, Marketing-Grafik und Pitch Präsentation haben wir statt geschätzten zehn Stunden Aufwand ohne KI-Tools durch den Einsatz von ChatGPT, Stable Diffusion und Beautiful AI zwei Stunden für dasselbe Arbeitspaket benötigt.  Die Zeit für das Erstellen der Prompt-Templates oder anderer KI-Konfigurationen ist dabei nicht enthalten. Dies ist ein initialer Aufwand. Natürlich konnten die allermeisten der KI-Outputs nicht direkt übernommen werden. Sie waren sehr gut weiter verarbeitbar bzw. prüfbar durch uns Menschen und mehr als eine solide Grundlage für die weitere Arbeit.

Der Mensch macht den Unterschied und aus Standard das Besondere.

Autor: Albrecht Mangler, bilandia


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