Initiativen des Börsenvereins und der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins

Eine Übersicht der Projekt-Webseiten des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Blogbeitrag Nachwuchsblog

Unser Buch des Monats August: Claire Daverley - »Vom Ende der Nacht«

Voll lit – wir küren unser Buch des Monats! Eine Geschichte über Chancen, Wünsche, Liebe und die Realität.
Erstellt am 26.08.2023


Rezension von Tobias Groß

Es gibt wohl kaum etwas im Leben, was uns mehr beeinflusst und an uns zweifeln lässt, als die vielen ungenutzten Chancen und die Konjunktive unseres Handelns. Wie oft wünschen wir uns, dass wir in bestimmten Situationen komplett anders reagiert hätten, dass uns die Erkenntnis für das richtige Verhalten doch schon früher gekommen wären - und nicht erst dann, als alles schon zu spät war und unser Tun nichts als verbrannte Erde hinterlassen hat. Besonders groß sind die ungenutzten Chancen in der Liebe, wie uns Claire Daverleys bewegendes Romandebüt zeigt.

»Vom Ende der Nacht« ist die emotionale Geschichte von Will und Rosie. Zwei Menschen, die ganz offensichtlich füreinander bestimmt sind und dies auch ganz genau wissen. Für beide ist es diese eine Liebe des Lebens, die jedoch durch verschiedenste Umstände niemals zustande kommt und Realität wird. Mal sind es die Zukunftspläne der Angebeteten, dann der Tod der Großmutter oder die Krankheit des Ehemanns. Rosie und Will haben keine gemeinsame Zukunft, auch wenn sie sich nichts sehnlicher wünschen und sich in all den vielen Jahren nie aus den Augen verlieren. Das Leben führt sie oft zusammen. Und trennt sie sogleich auch wieder.

Claire Daverley ist mit »Vom Ende der Nacht« eine rührende Geschichte über verpasste Chancen und der schmerzlichen Sehnsucht nach der einen großen Liebe gelungen. Und darüber, dass uns das Leben in seiner Unvorhersehbarkeit immer wieder zu überraschen weiß. Das Schicksal von Will und Rosie geht unter die Haut, lässt das ein oder andere Tränchen kullern und weckt Erinnerungen an die eigene(n) Liebe(n). Zwar ist der Roman an manchen Stellen ein wenig vorhersehbar und zu emotional, insgesamt weiß »Vom Ende der Nacht« doch zu überzeugen und sei auch all denjenigen ans Herz gelegt, die sonst einen Bogen um Liebesgeschichten machen.

Claire Dayerley: »Am Ende der Nacht«, Roman, aus dem Englischen von Margarita Ruppel

Hanserblau, Juli 2023, 448 Seiten, 22,00 €, 978-3-446-27739-7


29.03.2024

Unser Buch des Monats März:Han Kang - »Griechischstunden«

Voll lit! Wir küren unser drittes Buch in diesem Jahr. Über das Leben, über das Schweigen. Kein leichter, aber ein bewegender Roman.

15.02.2024

Unser Buch des Monats Februar: Haruki Murakami - »Die Stadt und ihre ungewisse Mauer«

Voll lit! Wir küren unser Buch des Monats Februar!

23.01.2024

Buchhandlungen im Bergmannkiez Berlin

Wenn ich jemandem erzähle, dass ich in Berlin studiere, fragen mich viele wie es mir so gefällt.
Ich sage dann meistens so: Im Sommer geht's. Jetzt gerade ist aber nicht Sommer.