"Buchhandel als Orte der Begegnung, des Austausches von Menschen und der Kultur"
3 Fragen an Cornelia Mansfeld, C. J. Müller‘s Buchhandlung
Erstellt am 08.05.2025
Dr. Cornelia Mansfeld, Inhaberin der „C. J. Müller‘s Buchhandlung“ aus Rotenburg/Wümme wird ihre Erfahrungen und Tipps in der Gesprächsrunde zum Thema „Lebendige Innenstädte: Erfolgsmodelle inhabergeführter Buchhandlungen“ einbringen (Donnerstag, 13 Uhr, Stage 2). Hier gibt sie uns einen kleinen Einblick:
1. Warum setzen Sie sich für Innenstadtentwicklung ein?
Cornelia Mansfeld: Eine vielfältige Innenstadt ist ein Ort der Begegnung mit Neuem, Fremdem und Traditionen. Sie ermöglicht Kontakt zu anderen Menschen, gegenseitiges Kennenlernen und ist deshalb zentral für den Alltag in einer Demokratie. In einer attraktiven Innenstadt ist niemand einsam.
2. Warum sind Inhaber*innen geführte Unternehmen wichtig für die Innenstädte und welche Rolle spielt dabei der Buchhandel?
Cornelia Mansfeld: Inhaber*innengeführte Geschäfte machen den Unterschied, sind Anziehungspunkt und Teil des individuellen Charakters einer Stadt. Eine Innenstadt nur mit Filialisten? Wer hat denn daran Spaß? Im inhaber*innengeführten Buchhandel kommt alles zusammen: Dort sind Orte der Begegnung, des Austausches von Menschen, der Kultur. So kommt das Typische einer Stadt zum Ausdruck.
3. Wie kann eine Buchhandlung zu einer belebteren Innenstadt beitragen?
Cornelia Mansfeld: Es hängt vom Ort ab. Unsere Buchhandlung liegt an einer verkehrsreichen Straße, die wenigsten flanieren, die meisten rennen irgendwo hin. Ich habe sie zu einem Ort mit Innenleben verwandelt: gemütlich mit alten Möbeln eingerichtet, samstags gibt es Tee zum Stöbern, das „grüne Sofa“, hier kommt man zur Ruhe. Das wird von außen sichtbar. Dazu Veranstaltungen, für die ich kaum noch werben muss, denn die Leute können die nächste kaum erwarten. Wir sind eine besondere Adresse geworden. Wäre das Geschäft in der Fußgängerzone, dann würde ich viel mehr nach draußen verlagern, es wäre eine andere Situation.