Neue Erkenntnisse zum Buchmarkt für junge Menschen sowie zum Kauf- und Nutzungsverhalten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen / Studie von Consumer Panel Services GfK im Auftrag von avj und Börsenverein auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt
Erstellt am 21.03.2024
Das Buch ist bei jungen Menschen nach wie vor gefragt. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene finden in Büchern Rat und informieren sich über aktuelle Themen. Die Ausgaben von jungen Menschen und für die junge Zielgruppe wachsen deutlich. Gleichzeitig kommen junge Menschen heute später in Kontakt mit dem Bücherlesen als früher. Die Grenzen zwischen den nachgefragten Genres verschwimmen zunehmend und das Lesen in Originalsprache spielt eine große Rolle. Die Buchhandlung ist nach wie vor der wichtigste Kontaktpunkt zu neuen Büchern, auch wenn Empfehlungen im Internet und auf Social Media inzwischen wichtige Impulsgeber sind.
Das sind zentrale Ergebnisse der Studie „Bock auf Buch! – Wie junge Menschen heute Bücher finden und kaufen“, die heute auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde. Die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hatten Consumer Panel Services GfK mit der Untersuchung beauftragt.
Die zentralen Ergebnisse im Überblick
Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins:
„Bücher haben nach wie vor einen hohen Stellenwert bei jungen Menschen. Das Buch wird – trotz oder gerade aufgrund der Vielzahl an online verfügbaren Informationen – als verlässliche und seriöse Quelle für Fakten wahrgenommen. Die Ergebnisse der Studie machen aber auch Handlungsbedarf deutlich: Dass junge Menschen heute später zum Bücherlesen finden, zeigt, dass wir starke Angebote der Leseförderung sowohl außerhalb des Elternhauses als auch für das Elternhaus benötigen. Zudem ist eine übergeordnete politische Strategie vonnöten, um der fortschreitenden Verschlechterung der Bildungssituation in Deutschland entgegenzuwirken. Da die Buchhandlung bei jungen Lesenden und Eltern immer noch Kontaktpunkt Nummer eins für neue Bücher ist, müssen Kommunen auch einen Fokus auf die Revitalisierung der Innenstädte legen.“
Bernd Herzog, Vorstandsmitglied der avj und Vertriebsleiter beim frechverlag:
„Wie junge Menschen auf Bücher aufmerksam werden und was sie lesen, verändert sich. Verlage und der Buchhandel stellen sich auf diese Entwicklungen ein und dafür liefert die Studie wichtige Erkenntnisse. Das Ergebnis, dass Kinder heute öfters erst in der Schule die Lust am Lesen entdecken, belegt den Bedarf, den die avj bereits 2022 mit der ,Frankfurter Erklärung‘ angemahnt hatte: Kita-, Klassen-, Schul- und Institutsbibliotheken, die größtenteils unzureichend mit Büchern ausgestattet sind, benötigen dringend finanzielle Mittel, um ihre Bestände aufzustocken. Denn die Studie beschäftigt sich mit jungen Menschen, die bereits lesen. Und die Zahl der Kinder, die nicht lesen oder lesen können, wächst. Daher sollte auch Literaturvermittlung in außerschulischen Betreuungsangebote stärker verankert werden.“
Quellen
Die Studie von Consumer Panel Services GfK umfasst zwei Module: Die Zahlen zur Marktentwicklung stammen aus dem Consumer Panel MediaScope mit insgesamt 20.000 Personen. Sie sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 10 Jahren, für insgesamt 65,9 Millionen Menschen. Zusätzlich wurden Lesende mit Bezug zu Kinder- und Jugendbüchern bzw. Young / New Adult sowie Eltern Bücher nutzender Kinder zu ihrem Kaufverhalten befragt. Hier bilden die Aussagen von 1.368 Personen ab 10 Jahren die Datengrundlage.
Material für die Medien
Die Präsentation der Studienergebnisse sowie ein Factsheet mit den zentralen Erkenntnissen ist abrufbar unter: www.boersenverein.de/bockaufbuch