Initiativen des Börsenvereins und der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins

Eine Übersicht der Projekt-Webseiten des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

ABC des Zwischenbuchhandels

Schulbücher


Bis in die 1970er Jahre gab es einige wenige Schulbuch-Barsortimente (Spezialbarsortimente), weil die allgemeinen Barsortimente diese Warengruppe nur beschränkt auf Titel für Berufs- und Volkshochschulen führten. Das Barsortiment Umbreit baute nach dem Zweiten Weltkrieg neben dem allgemeinen Barsortiment ein Spezialbarsortiment für Schulbücher allgemeinbildender Schulen auf und bietet seit den 1970er Jahren verschiedene Modelle für die Abwicklung von Schulbuchaufträgen an. 1995 zogen KNV und Libri nach und nahmen ebenfalls die Bücher allgemeinbildender Schulen auf Lager. Sie bieten ähnliche Abwicklungsmodelle wie Umbreit an. Das tut seit einigen Jahren auch die Ha.Se GmbH, die im Kreise der eBuch entstanden ist. Die Schulbuchverlage geben den Barsortimenten für Schulbücher und teilweise auch für Lernhilfen („Nachmittagsmarkt“) keinen Funktionsrabatt, der sie in die Lage versetzt, zum Grundrabatt oder gar zum Originalrabatt zu liefern. Deshalb liegen die Abgaberabatte der Barsortimente bei Schulbüchern und u. U. auch bei Lernhilfen – als Ausnahme von der Regel (vgl. die Bedeutung des Begriffs: Barsortiment) – unter den Rabatten, die Schulbuchverlage dem Einzelhandel gewähren. Ähnlich wie in der pharmazeutischen Industrie spielt bei den Schulbuchverlagen der Absatzkanal eine untergeordnete Rolle. Letztlich entscheiden die Lehrer (wie bei Medikamenten die Ärzte) darüber, welche Bücher an ihren Schulen Verwendung finden; deshalb besucht der Außendienst der Schulbuchverlage die Schulen und nicht die Buchhandlungen und deshalb werden immer die vom Bundesland zugelassenen und vom Schulträger bestellten Lernmittel an die Schulen gelangen, ob auf direktem Wege (wie früher in zwei Bundesländern) oder über den Verbreitenden Buchhandel und spezialisierte Schulbuchhändler (u. U. aus anderen Branchen), ggf. auch über den gestuften Absatz der Barsortimente und der Buchhandlungen. Da für die Zulassung der Schulbücher in den einzelnen Bundesländern deren Ladenpreise (nach Aussagen der Schulbuchverlage) äußerst  knapp kalkuliert werden müssen, gibt es wenig Spielraum für die Einräumung eines Funktionsrabattes an die Barsortimente. Dass die Buchhändler dennoch Schulbücher mit gekürzten Rabatten (d. h. unter den Grundrabatten der Schulbuchverlage) über die Barsortimente beziehen, liegt entweder daran, dass sie die großen Sammelaufträge in Ländern mit Lernmittelfreiheit nicht (alleine) bewältigen, oder daran, dass sie zu Schulbeginn kein ausreichend breites und tiefes Lager an Schulbüchern unterhalten können (Platz und Finanzierungsfrage, Remissionsproblematik) und deshalb in kurzer Zeit (alle Schüler wollen ihre Bücher möglichst am ersten/zweiten Schultag!) sehr viele Schulbücher besorgt werden müssen (insbesondere in Ländern ohne Lernmittelfreiheit), was über den Internetbuchhandel für immer mehr Eltern und Schüler viel bequemer geht. Die digitale Welt hält nach und nach Einzug in Schulen bzw. in Klassenzimmer. Das beginnt mit dem Ersetzen der Wandtafeln durch Whiteboards und endet bei mobilen Geräten, mit deren Hilfe die Schüler in der Schule, unterwegs und daheim jederzeit Zugriff auf Lehre und Lerninhalte haben. Je mehr sich der Unterricht von gedruckten Verlagserzeugnissen entfernt, desto weniger werden der Verbreitende Buchhandel und damit auch der Zwischenbuchhandel (noch) eine Rolle im Schulbuchgeschäft spielen (vgl. E-Commerce).
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